Panagia Faneromeni
In der neueren Siedlung Xylokastros, einem Teil von Xylokastro in dem Flüchtlinge aus Kleinasien Zuflucht fanden, steht die Kirche Panagia Faneromeni. Sie wirkt auf die Besucher zuerst wie eine „Burg“. Es handelt sich um ein einzigartiges Gebäude, das im Stil der frühchristlichen Basiliken errichtet wurde, wie die ersten Kirchen unter Konstantin dem Großen.
Die Besonderheiten des Kirchenbaus sind der byzantinische Turm, der über das übrige Gebäude weit hinausragt und die altgriechischen Säulen, die an einen antiken Tempel erinnern.
Die Geschichte der einzigartigen Kirche
Für viele Jahre, mindestens 65 Jahre lang, war der Geistliche Nikos Kotsovolis Förderer der Kirche, die er begründet hat. Er war ein Mann von großer Stärke. Am Anfang übernahm er die Kirche mit einem Hektar Land. Doch schon bald sicherte er sich vier weitere Hektar für die Kirche, dabei stellte er sich die schöne Kirche vor, wie wir sie heute sehen.
Nachdem Pater Nikos bis auf das Genaueste die Pläne frühchristlicher Kirchen in den Arbeiten des bedeutenden Archäologen und Architekten Anastasios Orlandos konsultiert und studiert hat, entwirft er die Panagia Faneromeni. Ein großartiges Projekt beginnt, und es entsteht das imposante architektonische Juwel, wie wir es heute sehen.
Pater Nikonas (so kannten wir ihn alle) verstarb im Juli 2011.
Die frühchristlichen Kirchen und ihre Besonderheiten
Vor der „Mailänder Vereinbarung“ (313 n. Chr.) gab es keine christlichen Kirchen, da die Christen von den Heiden vertrieben wurden. Diese Vereinbarung, auch „Toleranzedikt von Mailand“ genannt, erlaubte allen Bürgern des Römischen Reiches sowohl als Christen als auch als Gläubige anderer Religionen zu ihrem Gott oder Göttern zum Wohle und für den Erfolg des Reiches zu beten. Theoretisch mögen die Verfolgungen also mit der Mailänder Vereinbarung aufgehört haben, aber in der Praxis wurde dies erst erreicht, als Konstantin Kaiser wurde und Konstantinopel zur Hauptstadt (Neu-Rom).
Dann kamen die Christen „aus den Katakomben“, in denen sie bis dahin ihre religiösen Pflichten ausgeübt hatten. Sie begannen ihre eigenen Kirchen zu bauen, die wir heute als „frühchristlich“ bezeichnen. Diese Kirchen hatten sehr auffällige altgriechische Elemente. Die frühchristlichen Kirchen hatten im Allgemeinen Säulen, hatten ein langes Kirchenschiff und Holzdächer.
Die Kirche Panagia von Alatsata und ihre Verbindung mit der Kirche
Alatsata ist eine Stadt in der heutigen Türkei, von der man sagt, dass sie ihre alte Vornehmheit gepaart mit traditioneller Architektur bewahrt hat. In Alatsata befindet sich eine Kirche, die der Panagia, der Jungfrau Maria, geweiht war und heute als Moschee dient. Eine Ikone der Panagia, der Heiligen Jungfrau Maria, aus dieser Kirche in Alatsata hat viele Kilometer zurückgelegt und wird heute in der Kirche Panagia Faneromeni aufbewahrt.
Aber wie kam die Ikone nach Xylokastro, wodurch sie gerettet werden konnte? Wie wir aus dem Buch von Nikon Kotsovolis (Geschichte der Gemeinde Ypsilon Alonia, Korinthias) erfahren, wurde die Ikone ursprünglich von dem Hieromonachos (Mönch mit Pristerweihe) Ambrosios Paraschakis nach Griechenland gebracht. Wir sprechen vom Jahr 1922, in dem die Katastrophe von Smyrna (heutiges Izmir) stattfand.
Im Jahr 1958 schenkte er die Ikone jedoch dem Pater Nikona als Zeichen seiner Dankbarkeit. Ursprünglich wurde das heilige Erbe in der Kirche Agios Gerasimos aufbewahrt. Nachdem aber nach Jahren beschlossen wurde, die Kirche Panagia Faneromeni zu erbauen, die der Panagia von Alatsata geweiht ist, kam die Ikone hier her.
Die Kirche der Panagia Faneromeni - Die 7 Elemente des frühchristlichen Kirchenstils
Es lohnt sich, alle Elemente der Panagia, die eine Verbindung zu den frühchristlichen Kirchen erkennen lassen, im Detail zu erwähnen.
- Das Propylon - Am Eingang der Kirche finden wir ionische Kapitelle vor. Wir sehen auch Säulenköpfe mit einem Kreuz, damit schon am Eingang zur Kirche auf den christlichen Charakter des Gebäudes hingewiesen wird.
- Das Atrium - Dies ist ein geschlossener Gang ohne Dach. Dort befindet sich das Becken, in dem sich die Gläubigen die Hände wuschen. Dieser Anbau wurde für die orthodoxen Kirchen im Jahr 1000 n. Chr. abgeschafft.
- Der Narthex - Der Name stammte ursprünglich von einer Pflanze namens „Narthika". Aber in Wirklichkeit ist es der Ort, an dem diejenigen standen, die nicht getauft worden waren.
- Der Turm - Der beeindruckende, mittelalterlich wirkende Turm der Kirche, der denen auf dem Berg Athos ähnelt, muss erwähnt werden. In frühchristlicher Zeit wurden aus Sicherheits- und Verteidigungsgründen meist zwei Türme neben den Kirchen errichtet.
- Das Baptisterium – Im Narthex befindet sich auch die Taufkapelle, das Baptisterium, wo die Taufen stattfinden. An der Spitze des Taufbeckens gibt es einen Baldachin, der Syphorion (Grab) genannt wird.
- Die Haupthalle - Wir betreten die Haupthalle der Kirche durch das zentrale Tor (Schönes Tor). Das Innere der Haupthalle besteht aus drei Teilen, die durch zwei Säulenreihen voneinander getrennt sind. In der Mitte, wo sich der breiteste Teil der Kirche befindet, befindet sich die Kanzel, von wo aus die Kirchensänger singen. Diese Kanzel besteht aus einem monolithen Marmor. Dann treffen wir auf die Kanzel und den Opfertisch, auf den die Frauen die Opfergaben, das Getreide und die Blumen für die Liturgie ablegen.
- Der Altarraum – Der Altarraum ist nicht wie in modernen Kirchen durch eine Ikonostase abgetrennt, sondern durch eine einfache Trennwand, dadurch entsteht eine Art Loge mit Vorhängen. Darin befindet sich der Altar. Die Vorhänge werden geöffnet, wenn der Gottesdienst gefeiert wird.