Die Hermes-Höhle
Vor langer Zeit wurde ein Baby geboren, das anders war als alle anderen. Es war aus der Vereinigung des Gottes Zeus und der Nymphe Maia hervorgegangen. Man nannte ihn „Hermes“. Er hatte Flügel, um zu fliegen, Verstand, um zu täuschen, und seine Aufgabe bestand eigentlich darin, Nachrichten zwischen der Welt der Menschen und der Welt der Götter zu überbringen. Das hat er auch getan.
Hermes erschuf die Lyra - aus einem Schildkrötenpanzer und Tiersehnen. Später schenkte er die Lyra Apollon, um dessen Zorn zu besänftigen. Hermes hatte nämlich nur wenige Tage nach seiner Geburt dessen Ochsen gestohlen, und Apollo verlangte nach Gerechtigkeit.
Hermes war aber viel mehr. Die Menschen liebten und verehrten ihn. Wie konnten sie auch anders? Hermes hatte etwas Menschliches, war aber auch etwas Besonderes. Er hatte Mut, er war schnell, er wusste, wie man stiehlt, aber auch, wie man sich schützt, wenn der Betrug bemerkt wurde.
Wir wissen vielleicht nicht genau, wann die Legende geboren wurde, aber wir kennen den Ort, an dem die Maia Hermes auf die Welt gebracht hat. Diese Höhle des Hermes befindet sich auf dem Berg Ziria in einer Höhe von 1.750 Metern. Lassen Sie uns gemeinsam den Geburtsort des ‚Seelengeleiters‘ Hermes entdecken.
Wie kommen Sie dorthin?
Beginnen Sie Ihre Route in Ano Trikala, genauer gesagt, am Kloster Agios Vlasios. Wenn Sie gern auf Wanderwegen Berge durchstreifen, ist der Weg zur Hermes-Höhle genau das Richtige für Sie. An der „Varnevo“ Position, die Sie auf die Hochebene von Ziria führt, finden Sie einen Unterschlupf.
Von dort aus beginnt ein ausgeschilderter Weg, der zur Schlucht von Flambouritsa führt. Wenn Sie das Ende von Flambouritsa erreicht haben, folgen Sie dem Weg, der in Richtung Ziria ansteigt, bis Sie auf den Weg treffen, der Sie zur Höhle des Hermes führt.
Was erwartet Sie in der Hermes-Höhle?
Im Jahr 1972, ein Jahr nach der ersten Erkundung der Höhle, wurde sie von Höhlenforschern kartiert. Die Fläche der Höhle wird auf 1.200 Quadratmeter geschätzt und besteht aus 10 aufeinander folgenden Kammern.
Der Besucher wird von Kammer zu Kammer geführt, wobei das Gelände abschüssig ist, aber mit Hilfe von Seilen bewältigt werden kann, die von Einheimischen und Gästen angebracht wurden. Die Kombination von Stalaktiten und Stalagmiten und die imposanten Muster, die durch dieses einzigartige Arrangement entstanden sind, verstärken die Ehrfurcht, die Sie beim Anblick dieses natürlichen Kunstwerks empfinden werden.
Am Ende der Höhle befinden sich die Kammern 9 und 10, die laut Karte 30 bzw. 15 Meter tief sind. Diese Kammern gelten als Endpunkt der Höhle, da bis hierher die Erkundungen der Höhle erfolgt sind.
Hier sind 5 Elemente, die die Höhle zu etwas Besonderem machen
- Die Vegetation in der Höhle: Es mag unwahrscheinlich erscheinen, aber schon wenige Meter nach dem Eingang werden Sie ein wenig Flora auf den Felsen entdecken. Diese kleine Vegetation existiert wegen des Lichteinfalls in die Höhle und wegen des Windes.
- Die Höhlenmilch: Dies ist eine weiße Farbe, die sich in der zweiten Kammer auf den Steinen bildet.
- Die drei „Nischen“: Wenn man die zweite Kammer erreicht, sieht man rechter Hand drei Nischen, die einen „rituellen Duft“ verströmen. Die Menschen nutzten sie wahrscheinlich als Kultstätten und kamen mit Fackeln zu den Stätten.
- Die ‚Teiche‘: Erwarten Sie keine ganzen Wasserbecken, sondern eher kleine Teiche oder die „Gur“, wie Höhlenexperten sie nennen, die Sie gegen Ende der Kammern finden.
- Die „Säulen“: Stalaktiten und Stalagmiten wachsen manchmal zusammen und bilden große oder kleinere „Säulen“. Diese „Säulen“ ähneln altgriechischen Säulen und verleihen der ‚heiligen Höhle‘ so einen altgriechischen und andächtigen Glanz, den sie auch verdient.