Sykia
*Geschrieben von Ioanna Douri
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Sykia: Der Handel und die Beziehungen zum Westen
Sykia ist ein wunderschöner Ort am Meer, der in der Vergangenheit ein kulturelles Zentrum war. Es hat einzigartige Persönlichkeiten aus der Welt der Kunst, der Literatur und des politischen Lebens Griechenlands beherbergt, wie Angelos Sikelianos, Eva Palmer, Karyotakis, Palamas und viele andere. Jedes Jahr empfängt Sykia außerdem Urlauber aus Athen und anderen Teilen Griechenlands.
Außer der bekannten Geschichte hat Sykia aber noch viele andere Geschichten zu erzählen. Diese stehen im Zusammenhang mit dem wirtschaftlichen Aufschwung, der den Bewohnern der Region erhebliche wirtschaftliche Vorteile brachte und der Kultur einen neuen und auch europäischen Anstrich verlieh.
Korinthen - Das schwarze Gold der Region
Kurz vor 1880 war ein zufälliges Ereignis der Anlass für das Entstehen einer neuen gesellschaftlichen Schicht in Sykia und in vielen anderen Teilen Griechenlands. Es war die Reblaus, die die französischen Weinberge befallen hatte. Diese Tatsache ergab den Anstoß für die Entwicklung der Agrarwirtschaft und die Ausweitung des Handels mit Europa.
Die Franzosen, die für ihren hervorragenden Wein und Champagner berühmt sind, hatten einen schweren Schlag gegen ihre Weinberge erlitten. Sie waren gezwungen, landwirtschaftliche Erzeugnisse zu importieren. Die Korinthen erfuhren einen Siegeszug und wurden sehr begehrt, so dass der Anbau im Großraum Sykia in schwindelerregender Höhe zunahm.
Die Mittelschicht entsteht
Mindestens ein Jahrzehnt lang ging es mit den Ausfuhren so weiter. Die Korinthen hatten eine große Nachfrage. In dieser Zeit entstand in Sykia eine weitere soziale Schicht, die Mittelschicht, die ab dann eine Rolle in der Geschichte spielt.
Aber fangen wir von vorne an. Vor 1860 waren die Einwohner hauptsächlich in der Landwirtschaft tätig. In der Zeit von 1860 bis 1920 begannen bereits die großen Grundbesitzer der damaligen Zeit (Notaras, Dasios, Revianos, Zuzoulas) und diejenigen, die die großen Ländereien von den Türken geerbt hatten, mit dem Bau von Fabriken.
So überließen sie ihr Land den Bauern zum Bewirtschaften, während sie selbst ihre persönliche Zeit der Industrie widmeten. Sie begannen also, in den Fabriken mehr Geld zu verdienen als im Primärsektor. Gleichzeitig entstand in Sykia aber auch eine wohlhabende Mittelschicht.
Beziehungen zum Westen - Ein Dorf mit europäischem Flair
Die intensive kommerzielle Tätigkeit konnte die kulturelle Identität des Ortes nicht unberührt lassen. Die Einflüsse kamen hauptsächlich aus dem Westen. Es ist kein Zufall, dass alte Villen, von denen nur einige erhalten sind, Inschriften wie „Insurance Trieste“, „Lloyd's Insurance“ und so weiter tragen.
Gleichzeitig ändern sich die Klänge, die die Einwohner hören, die Mambo, Walzer und Tango mitbringen. Auf Fotos aus dem 20. Jahrhundert sieht man einheimische Damen in Kostümen, die an einen Historienfilm erinnern, mit der Familie Sikelianos spazieren gehen. Ein charakteristisches Fotodokument ist ein Bild von den Frauen aus Sykia, die Zemeno besucht hatten. Jede von ihnen ist besonders gut gekleidet und gepflegt, mit einer Ausstrahlung, die in keiner Weise an einen provinziellen Ort erinnert.